Spatenstich für neue Bioabfallvergärungsanlage in Sachsen-Anhalt

In Bernburg hat die MVV Biogas Bernburg GmbH, eine Tochtergesellschaft des Mannheimer Energieunternehmens MVV, jetzt den Startschuss für den Bau einer hochmodernen Bioabfallvergärungsanlage gegeben. Ab Ende 2021 wird hier grüne Energie aus den Bioabfällen der Stadt und der Umgebung erzeugt. In der Anlage im Gewerbegebiet West mit direkter Autobahnanbindung werden pro Jahr rund 33.000 Tonnen Bioabfälle, darunter u.a. Gartenlaub, Speisereste und alles, was für die Bio-Tonne geeignet ist, aus der Region klimafreundlich behandelt und verarbeitet. Die Abfälle werden von den Einwohnern in der Bio-Tonne getrennt gesammelt, in der Anlage unter Luftabschluss zersetzt, in umweltfreundliches Biogas umgewandelt, zu klimaneutralem Biogas veredelt und in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Pro Tag entstehen auf diese Weise ca. 13.200 Nm³ Biorohgas, was auf das Jahr bezogen dem Gasverbrauch von rund 1.000 Einfamilienhäusern entspricht. Im Vergleich zur bisher praktizierten offenen Kompostierung werden so jedes Jahr fast 8.000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden. Die gleiche Menge CO2 entsteht bei 44 Millionen mit dem Auto gefahrenen Kilometern.

Von der Vorplanung bis zum Inbetriebnahmemanagement

Geplant und zur Genehmigung gebracht wurde die Anlage von einem interdisziplinär zusammengesetzten Team von Ingenieuren der GICON®. Konkret gehörten zum Auftrag die Entwurfs- und Konzeptplanung, die losweise Vergabe sowie die vollständige Begleitung des Genehmigungsverfahrens. Seit Beginn der Bauarbeiten im November 2020 hat GICON® auch die umfassende Bauüberwachungstätigkeit, die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination sowie das Inbetriebnahmemanagement übernommen. „Bei dem Projekt konnten und können wir unsere Erfahrung bei der Anlagenplanung mit unserer fachlichen Vielseitigkeit kombinieren. Für unseren Auftraggeber bearbeiten wir die HOAI-Leistungsphasen 1 bis 8 komplett mit eigenen Fachleuten. Besonders freut uns, dass die bisherigen Planungsleistungen bis zum heutigen Spatenstich kosten- und termingerecht abgeschlossen wurden“, so GICON®-Projektleiter Dirk Richter in einem Zwischenfazit.

Um die Beeinträchtigungen für die Anwohner auf nahezu null zu reduzieren, wurde die Anlage gas- und geruchsdicht geplant. Moderne leistungsfähige Absaugverfahren reinigen neben der Hallenluft im Innern auch den Annahmebereich, wo die Bioabfälle angeliefert werden. Auch die gesamte Abluft wird durch einen Biofilter gereinigt. Da der Standort nur einige hundert Meter zur nächsten Wohnsiedlung entfernt ist, sollen für die Anwohner keine Geruchsbelästigungen entstehen. Der Betreiber schafft mit der Anlage weiterhin mehrere neue Arbeitsplätze und ermöglicht Planungssicherheit für die Entsorgungsbranche in der Region.

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