Kraftwerktechnisches Kolloquium - Vortrag über Methanisierung durch Rieselbettverfahren

Dr. Marko Burkhardt - Experte des Rieselbettverfahrens zur verbesserten
Herstellung von Bio-Methan

Plattform für Energie- und Kraftwerksbranche mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. GICON® berichtet über Fortschritte im Bereich des Rieselbettverfahrens zur verbesserten Herstellung von Bio-Methan.

Dr. Marko Burkhardt, GICON®-Niederlassungsleiter Cottbus und Biogasexperte, wird im Rahmen des 55. Kraftwerktechnischen Kolloquiums vom 10. – 11. Oktober über die aktuellen Fortschritte bei biologischen Methanisierung im Rieselbettverfahren berichten.

Power to Gas – Forschung am Standort Cottbus

Seit 2015 arbeiten die Ingenieurinnen und Ingenieure im GICON®-Großtechnikum an der Herstellung von Biomethan aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid. Das entwickelte Rieselbettverfahren zielt auf die Speicherung von erneuerbarer Energie bei Spitzenlasten durch die Elektrolyse von Wasserstoff und anschließender Methanisierung ab. Das "grüne" Gas kann in Bestandsstrukturen, wie das Erdgasnetz, eingespeist oder als CNG bzw. LNG getankt werden.

Dabei birgt das Verfahren mehrere Vorteile:

  • Bedarfsorientierte Prozesssteuerung
  • Prozessstabilität durch Biofilmtechnologie
  • Hohe Produktqualität cCH4>95 vol%
  • Wärmeauskopplung und – nutzung möglich
  • Toleranz gegenüber Verunreinigungen (H2S, NH4)
  • Verwertung von CO₂ statt Abscheidung
  • diverse CO₂-Quellen nutzbar
  • sehr geringer Eigenenergiebedarf
  • Methanogene Archaeen in Mischkultur

Das patentierte GICON®-Rieselbettverfahren, welches in Zusammenarbeit mit der BTU Cottbus – Senftenberg entwickelt und durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde, ermöglicht zudem einen sinnvollen Weiterbetrieb von Biogas- bzw. Windenergieanlagen, die aus dem EEG fallen. Je nach Standortbedingungen kann die bestehende Methanerzeugung verdoppelt werden.

GICON®-Großtechnikum zur Erforschung neuer Technologien

Das GICON®-Großtechnikum am Standort Cottbus wird als Forschungs- und Entwicklungszentrum genutzt. Das Technikum bietet auf 450 m² optimale Bedingungen: die Anlagen ermöglichen es, sowohl organische Roh- und Reststoffe als auch neue technologische Entwicklungen individuell zu untersuchen und hinsichtlich ihrer Eignung für einen großtechnischen Einsatz zu bewerten. Für Untersuchungen im labortechnischen Maßstab stehen im Technikum zwei Laboranlagen mit je sechs Reaktoren mit einem Volumen von je 200 Litern zur Verfügung. Für Versuche im großtechnischen Maßstab wird eine Containeranlage, bestehend aus vier Perkolationscontainern à 40 m³ und zwei Methanreaktoren à 12 m³ genutzt. Im Versuchstand Rieselbettreaktor erfolgt die Untersuchung des Langzeitbetriebes der biologischen Methanisierung.  Weitere Anlagen dienen der Bilanzierung innovativer Verfahren zur Nährstoffrückgewinnung.

Broschüre - Rieselbettverfahren

Über das Kraftwerktechnische Kolloquium

Das Kraftwerktechnische Kolloquium gehört heute zu einem der größten Plattformen der Energie- und Kraftwerksbranche. Es wird von der TU Dresden organisiert und begrüßt jährlich rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Schwerpunkte des 55. Kolloquiums sind:

  • Neubau- und Pilotprojekte in der Kraftwerkstechnik
  • Verbrennung und Dampferzeuger
  • Kernenergetische Systeme
  • Energiemaschinen
  • Prozesssimulation, Messtechnik und Digitalisierung
  • Integration regenerativer Energieträger
  • Netze
  • Betrieb und Instandhaltung

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