Innovationspartnerschaft für Entsorgung organischer Abfälle in Paris macht Fortschritte

GICON empfängt Delegation aus Frankreich am Standort Cottbus

Seit Anfang 2018 sind GICON und sein französisches Beteiligungsunternehmen France Biogaz Valorisation Teil eines deutsch-französischen Konsortiums, welches ein innovatives Technologiekonzept zur Verwertung der organischen Fraktion des Restabfalls und weiterer organischer Reststoffe aus dem Großraum Paris entwickeln soll. Entwicklungsziele sind insbesondere die maximale Umwandlung von organischem Kohlenstoff in den Energieträger Biomethan, die bestmögliche Verwertung der entstehenden Nebenprodukte, die Erzielung einer möglichst positiven Gesamtenergiebilanz und die Nutzung von Synergiepotenzialen am vorgesehenen Realisierungsstandort, eine der Abwasserbehandlungsanlagen des kommunalen Abwasserunternehmens SIAAP. Innerhalb des Konsortiums bringt GICON sein umfangreiches Know-how in der Biogasforschung ein und übernimmt die Aufgabe, labortechnische Untersuchungen zur Abfallcharakterisierung und verfahrenstechnische Untersuchungen zur Behandlung durchzuführen.

Delegation besucht Großtechnikum am GICON-Standort Cottbus

Um sich über den Stand der Arbeiten und die Versuchsdurchführung zu informieren, reiste Mitte September eine siebenköpfige Delegation, bestehend aus Vertretern der beiden Projektträger SYCTOM (kommunaler Abfallentsorger der Agglomeration Paris) und SIAAP (Abwasserentsorger des Großraumes Paris) nach Cottbus. Am dortigen GICON-Standort finden seit mehreren Monaten Untersuchungen mit Originalsubstrat aus Frankreich statt, u. a.  Sortieranalysen, Biogaspotenzialanalysen sowie die Bestimmung diverser physikalischer und chemischer Parameter. Außerdem werden an Technikumsanlagen prozesstechnische Tests mit Originalsubstrat durchgeführt. Die Arbeiten finden im hauseigenen GICON-Großtechnikum statt, welches durch seine vielseitige technische Einrichtung optimal ausgerüstet ist für individuelle Technologieentwicklungen und die Optimierung von Prozessen und den Test von Substraten. Den Gästen aus Frankreich wurden erste Ergebnisse vorgestellt und Fragen zum Verfahrenskonzept beantwortet. Nach der Besichtigung des Technikums und der GICON-Biogasanlage in Cottbus reiste die Delegation zu den anderen Projekt-Verbundpartnern (Tilia GmbH, Deutsches Biomasseforschungszentrum und Fraunhofer IGB) weiter.

Projektpräsentation in Paris

Die Labor- und Technikumsuntersuchungen laufen noch bis November 2018, so dass die Schlussfolgerungen zum optimalen Behandlungskonzept noch dieses Jahr in Paris vorgestellt werden können. Darauf aufbauend erfolgt in einer weiteren Projektphase die Konzeption eines Pilotanlagenkomplexes im Maßstab eines großen Technikums. Hier sollen die innovativen  Konzepte in der Praxis erprobt werden. Fernziel ist dann die Errichtung und Inbetriebnahme einer kommerziellen Industrieanlage in Paris in ca. 8 Jahren. Um dieses zu erreichen, konkurrieren momentan vier verschiedene Konsortien um den Zuschlag. Alle Beteiligten haben ihre Herangehensweise und ihre verfahrenstechnischen Überlegungen am 21. September das erste Mal bei einer öffentlichen Präsentation in Paris vorgestellt. Ein bis zwei der vier Konsortien werden 2019 vom Projektträger SYCTOM/SIAAP für die Errichtung der Pilotanlagen ausgewählt, in der die jeweils vorgeschlagenen innovativen  Behandlungsmethoden  ihre Eignung beweisen müssen.

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