GICON erhält Zuschlag für Vorhaben BaBSi-KI

Baugrund- und Bergbau-Sicherung-KI (BaBSi-KI) ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben, um devastierte Flächen – zum Beispiel ehemalige Braunkohleabbaugebiete – schneller, ressourcenschonender und zielgenauer einer künftigen nachhaltigen Nutzung zuzuführen. Das Soil Compaction Management System (SCMS) der GICON® zur Planung und Überwachung von Bodenverdichtungsmaßnahmen soll dabei unter Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) weiter entwickelt werden. Das Vorhaben wird durch „Digital GreenTech - Umwelttechnik trifft Digitalisierung – Interdisziplinärer Forschungsansatz“ des Projektträgers Jülich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von November 2020 bis April 2021 gefördert.

Flächen sind eine knappe Ressource, die sowohl für die Natur als auch die menschliche Nutzung begrenzt ist. Ehemalige Bergbauflächen stellen ein enormes Flächenpotential dar, häufig bedarf es aber aufwändiger Maßnahmen zur Absicherung der Standsicherheit dieser Flächen.

Die Unternehmen der GICON®-Gruppe beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der nachhaltigen, umweltschonenden Wiedernutzbarmachung von devastierten Flächen, unter anderem in ehemaligen Braunkohleabbaugebieten. Die Mitarbeiter des GICON®-Fachbereiches Geotechnik verfügen z. T. über eine mehr als 30-jährige Erfahrung auf diesem Gebiet.

Diese Flächen sind für eine Nachnutzung standsicher zu gestalten. Durch Einstellung des Entwässerungsbetriebs nach Ende der Tagebauführung steigt der Grundwasserspiegel wieder an und bei locker gelagerten wassergesättigten, gleichförmigen, sandigen Kippen kann dies zur Verflüssigung oder einem Setzungsfließen führen, die eine gefahrlose Flächennutzung und Bebauungen unmöglich machen. Für eine spätere Nutzbarkeit ist deshalb eine Sicherung der Böden und Böschungen erforderlich. Dazu müssen z. T. umfangreiche großflächige Bodenverdichtungsmaßnahmen durchgeführt werden, die zurzeit sehr energie- und kostenaufwändig sind.

Mit Hilfe der GICON®-Software SCMS werden bei der Verdichtung anfallende Prozessdaten erfasst und ausgewertet. Das SCMS ermöglicht die Überprüfung der Einhaltung des zur Ausführung vorgegebenen Regelbetriebes und die Bewertung des Verdichtungserfolges.

Das SCMS soll perspektivisch gemeinsam mit KI-Experten und Praxispartnern weiter entwickelt werden. „Damit wird eine intelligente Verarbeitung sehr großer Mengen von Daten der Vorerkundung, von Maschinendaten, von Messdaten und von Daten der Nacherkundung möglich“, so der GICON®-Consult-Projektleiter Dr. Heiko Kalies, „der Bodenzustand kann gestützt durch das weiterentwickelte SCMS mit Bezug auf die Nutzungsziele direkt beurteilt werden“.

Im Ergebnis wird eine nachhaltige Flächennutzung schneller, umweltschonender und mit weniger Ressourcenverbrauch erreicht - ohne Abstriche an der Baugrundsicherheit.

Das Vorhaben BaBSi-KI soll in den Arbeitsfeldern Geotechnologie, Landmanagement und Informationstechnologie durchgeführt werden.

Die GICON®-Consult erhofft sich als Resultat konkrete ökologische Beiträge:

  • nachhaltiger Umgang mit der Ressource Fläche
  • Einsparung von Aufwand, Energie, Zeit und Reduzierung der Umweltbelastung bei der Flächenwiedernutzbarmachung
  • Erhöhung der Zuverlässigkeit des Datenmanagements und somit der Rechtssicherheit bei der Herstellung von Flächen
  • Schaffung von geeigneten Flächen für neue Nutzungen, z.B. für die Errichtung von Solar- oder Windenergieanlagen

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